St. Gallische Kulturstiftung

1988, Frühjahr

Manuel Bärtsch

  • aus St.Gallen
  • Förderpreis über Fr. 5000.– für die Region St.Gallen
  • Sparte: Musiker, Pianist

Urkunde

Manuel Bärtsch bildet sich seit jungen Jahren neben den Beanspruchungen durch die Schulbildung im Klavierspiel aus. Er hat darin eine hohe Stufe und im Weiteren mit eigenen uraufgeführten Orchester-Kompositionen bereits Erfolge erlangt. Dank Können und Zielstrebigkeit hat er sich für seine Vorträge Auszeichnungen verdient, letztmals 1987 mit dem ersten Preis seiner Altersklasse im Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb.

 

Laudatio

An seiner Sitzung vom 16. November 1987 beschloss der Stiftungsrat der St.Gallischen Kulturstiftung, Manuel Bärtsch in St.Gallen einen Förderungspreis zu verleihen für seine talentierte und erfolgreiche musikalische Arbeit im Klavierspiel und im Komponieren.

 

Manuel Bärtsch aus St.Gallen ist 1969 geboren. Er steht im 19. Lebensjahr, absolviert die 6. Gymnasialklasse der Kantonsschule St.Gallen und hat im Herbst dieses Jahres die Maturitätsprüfung vor sich. Seine Familie ist der Musik zugetan, schon von der Seite seines Vaters, und unter seinen Geschwistern wird mit Instrumentalmusik und Gesang gearbeitet. Einer Reportage vor wenigen Jahren folgend, soll er als Vierjähriger erstmals ein Orchesterkonzert besucht haben, freiwillig, wie er sagte. Es gefiel ihm, doch soll anfänglich seine Aufnahmefähigkeit nur eine Konzerthälfte lang gedauert haben, dann schlief er ein. Ab 5 Jahren ging er zum Violinunterricht, beendigte diesen aber, weil er es nicht auf einen grünen Zweig gebracht haben will. Mit 11 Jahren begann er seine Arbeit am Klavier, wo er auch in Improvisation, Theorie und Komposition unterrichtet wurde. Bereits machte der 14-jährige Manuel Bärtsch von sich reden, als im Oktober 1983 seine Orchesterkomposition Opus 3 vom St.Galler Musikkreis in Wittenbach und St.Gallen öffentlich uraufgeführt wurde. Er hatte das erste Gedicht aus dem Zyklus «Brot und. Wein» von Friedrich Hölderlin, nämlich die Schilderung einer sich zur abendlichen Ruhe legenden Stadt, vertont zu einem «Klangteppich von rauschenden Impressionen», wie es in der Berichterstattung hiess. Es soll donnernden Applaus gegeben haben. Weitere Kompositionen sind gefolgt, wozu Manuel Bärtsch sagt, dass der Lehrer von grosser Bedeutung sei. Vor drei Jahren erlangte er in Schaffhausen bei der Regionalausscheidung zum Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb den ersten Preis seiner Altersklasse, und im vergangenen Jahr wurde er im Schweizerischen Wettbewerb in Luzern mit dem ersten Preis seiner Klasse für Klavier ausgezeichnet. Bestückt ist auch schon seine Liste der gebotenen Konzertvorträge und weiterer Verpflichtungen dazu.

 

Die Schule geht neben der Musik her, die Lehrer zeigen Verständnis, drücken aber beim Gang zur Matura kein Auge zu, die Ferien gelten voll der Musik. Manuel Bärtsch will anschliessend das Diplom des Schweizerischen Musikpädagogischen Vereins erarbeiten, das dem Konservatoriumsabschluss gleichkommt und ihn zum Musikunterricht befähigt. In seinen Plänen haben auch die Konzert- und Dirigenten-Tätigkeit schon aufgeschienen. Die Rekrutenschule im kommenden Jahr kann ihn nicht ohne Besorgnis lassen, wenn man 17 Wochen nicht mehr üben kann.