Den Förderpreis 2005 der St.Gallischen Kulturstiftung erhält Shqipton Rexhaj für seine Gedichte, die in packender, dem Alltag abgerungener Sprache Probleme, aber auch Freuden und Träume seiner Generation poetisch hinterfragen und zum Ausdruck bringen.
Shqipton Rhexhaj ist 1981 in Pristina in Ex-Jugoslavien zur Welt gekommen. Als Flüchtling kam er 1986 mit seiner Familie in die Schweiz. In Altstätten besuchte er die Schulen und machte eine KV Lehre. Immer aber wollte er, wie sein Grossvater, Geschichtenerzähler werden. Früh schon schrieb er Schulhefte voll mit seinen eigenen Geschichten. 1997 gründete er seinen eigenen Verlag «Generexion» und gab als 18 Jähriger seinen ersten Gedichtband «Der einsame Weg» heraus. Beim ersten Bodensee-Slam-Wettbewerb ging er 2003 mit seiner Strassenpoesie als Sieger hervor. Im neuesten, 2004 erschienenen Gedichtband «Heimat der Heimatlosen» beschreibt Shqipton Rexhaj Szenen aus dem Leben von Aussenseitern, von Arbeitslosen und einsamen Jugendlichen. Shqipton Rexhaj musste, wie er selber sagt, mit Schrecken feststellen, dass er selber ein Heimatloser geworden war. Deutsch wurde zwar zu seiner Muttersprache, aber er bedauert, dass er die Sprache seiner Eltern und seines Grossvaters nicht lesen und schreiben kann, und dass seine Familie ihre Heimat bis 1999 nicht besuchen durfte. Als Strassendichter, wie er sich selber versteht und nennt, spricht er die Sprache der sozial Schwachen, setzt sich mit Niederlagen, mit Alltagsgegebenheiten, aber auch mit den Träumen der Jungen auseinander. Die Heimat des heimatlosen Shqipton Rexhaj ist die Sprache und die Musik und er ist stolz, heute ein Geschichtenerzähler wie sein Grossvater zu sein.