St. Gallische Kulturstiftung

2025, Frühjahr

Samuel Weniger

  • aus Basel
  • Förderpreis über Fr. 10000.– für die Region Fürstenland
  • Sparte: Film

Urkunde

Die Bildwelten des Filmemachers Samuel Weniger zeigen sich vielschichtig – von abgedreht und verschroben zu fancy und funkelnd bis hin zu formal streng komponiert. In Dokumentarfilmen, in denen er mitgewirkt hat, wechselt er mit der Kamera leichtfüssig von klassisch dokumentarischen Einstellungen zu poetischen und schwebenden Aufnahmen. Gleichzeitig bleibt er nah dran an der Lebenswelt der Porträtierten – so etwa in «Golden Age», einem dokumentarischen Film über eine exklusive Residenz für Senior:innen in Miami. Samuel Weniger verfügt über ein ausgeprägtes Bildverständnis, das sich in überraschenden Montagen äussert, die einen immer wieder staunend zurücklassen.

Für seine durchdachte und eigensinnige Filmsprache wird er mit einem Förderpreis ausgezeichnet.

 

Laudatio, Michael Sennhauser, Basel

«Kei Form isch je volländet. Käs Ändi je erreicht»
(Keine Form ist je vollendet, kein Ende je erreicht).

 

Das ist ein faszinierendes Programm für einen, der Bilder manchmal macht, und manchmal einfängt. Samuel Wenigers dokumentarische Kamera gibt sich zu erkennen; sie verweist auf die Bildränder, oder sie bewegt sich, und nimmt dabei unseren Blick mit.

 

Bilder sind immer inszeniert, auch bewegte Bilder. Samuel Weniger versteckt das nicht mit seiner Arbeit, er betont es.

 

Cadrage, Collage, Montage.

 

Tonspuren sind bei Samuel Weniger auch Bildspuren, und umgekehrt. Manchmal sind die Gedanken schon da und die Kamera folgt ihnen, manchmal läuft sie ihnen entgegen, manchmal von ihnen weg.

 

Und manchmal macht er als Kameramann auch ganz einfach seine Arbeit, wie zu erwarten, einfach besser, einfallsreicher, überraschender. Reflektierte Intuition wäre wohl die kürzeste Formel dafür.

https://www.wenigervideo.com/