St. Gallische Kulturstiftung

2025, Frühjahr

Luisa Zürcher

  • aus St.Gallen
  • Förderpreis über Fr. 10000.– für die Region St.Gallen
  • Sparte: Film

Urkunde

Mit einer einzigartigen Mischung aus Intimität und Humor widmet sich Luisa Zürcher in ihrer künstlerischen Arbeit dem persönlichen Erleben und verarbeitet ihre Eindrücke in äusserst verletzlichen, zugleich aber auch verspielten Werken. Ihr meist collageartiges filmisches Schaffen widmet sich immer wieder dem Absurden, Skurrilen und Grotesken des Alltags, bei dem sie mit einer erfrischenden Unbefangenheit und einem unerschrockenen Blick an gesellschaftlichen Tabus und Grenzen rüttelt. Luisa Zürcher beeindruckt durch ihre Fähigkeit, neue künstlerische Erzähl- und Reflexionsformen von heterotopischen Komplexen zu entwerfen und durch ihre persönliche filmische Handschrift in einer unverkennbaren Ästhetik zu vermitteln.

 

Laudatio, Michael Sennhauser, Basel

«Trickfilm? Ja so richtig wie bei Disney?» – Nein. Viel richtiger.

 

Luisa Zürcher nimmt sich ein Bild ihrer oder unserer Wirklichkeit, einen kleinen Ausschnitt, einen Filmschnipsel, ein Foto, und macht diese Wirklichkeit noch wirklicher.

 

Ihre Collage- und Animationstechniken wirken täuschend einfach, nachvollziehbar, man darf und soll sehen, wie das gemacht ist.

 

Umso verblüffender sind dann die Zusammenhänge, die sie herstellt. Da tun unerwartete Figuren unerwartete Dinge im Supermarkt. Dinge, die bei Disney und im Supermarkt nicht erlaubt wären. Aber eigentlich eben schon, im Kopf, in der Collage, in der Kombination.

 

“Was wäre, wenn…” wird bei Luisa Zürcher zur puren Gegenwart, manchmal so kurz, dass sich die Striche auf meiner Netzhaut, in meinem Kopf weiterbewegen. Luisa Zürchers Arbeit schliesst nicht aus, sie täuscht nichts vor. Sie nimmt uns mit, oft ganz wörtlich. Und manchmal ganz heftig.

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