St. Gallische Kulturstiftung

2009, Frühjahr

Lucie Schenker

  • aus St.Gallen
  • Anerkennungspreis über Fr. 10000.– für die Region St.Gallen
  • Sparte: bildende Künstlerin

Urkunde

Aus neugieriger Unruhe quillt Lucie Schenkers unstillbarer Drang, Gegebenem heiter und unerschrocken seine gewohnte Gestalt zu nehmen, es scheinbar absichtslos neu zu formen, es zurück zu geben an Sehende, diese hinzuführen zur Enthüllung des Gewandelten. In Japan, den USA und in Europa finden sich die Orte, an denen Lucie Schenker in über drei Jahrzehnten einzeln oder in Gruppen ausgestellt oder Werke in Sammlungen und öffentlichen Räumen zurück gelassen hat. Ihren ungestümen Gestaltungswillen und das im aufmerksamen Dialog mit verschiedensten alltäglichen Materialien und Räumen Erlauschte, verbindet Lucie Schenker zu Zeichnungen, Objekten und raumgreifenden Skulpturen, zu Installationen, Performances, Künsten am Bau. Wie glitzernde Fäden in einem Gewebe schimmern aus den Werken die Themen von Licht, Transparenz, Leichtigkeit, Schwerelosigkeit — und ihre Gegensätze. Erreichbare Illusion sichtbar machend, schafft sich Lucie Schenker ihren künstlerischen Weg. Lucie Schenker erhält für ihr konsequentes künstlerisches Schaffen einen Anerkennungspreis der St. Gallischen Kulturstiftung.

 

Laudatio

Seit über 30 Jahren ist Lucie Schenker, St.Gallen, in der Schweizer Kunstszene in Ausstellungen und Kunst-am-Bau-Projekten präsent. Der Übergang von der gelernten Textilentwerferin zur freien Künstlerin vollzog sich in den 70er-Jahren. Den anfänglichen Textilarbeiten folgten bald solche aus Metall, Metalldrähten und später aus industriell hergestellten Drahtgeflechten. Sowohl in den grossen und kleinen Objekten als auch in den grafischen Blättern und Zeichnungen ist die Präsenz der Themen, die seit Beginn Lucie Schenkers künstlerisches Schaffen begleiten und prägen, unverkennbar: Es ist das Wechselspiel zwischen Aussen und Innen, zwischen Körperlichkeit und linearer Struktur, zwischen Masse und Transparenz, Fülle und Leere, Licht und Schatten, zwischen Geometrie und Chaos. Diese Qualitäten äussern sich besonders deutlich in den neueren raumgreifenden Objekten aus Acrylglas oder Transparentfolie.

http://www.kuenstlerarchiv.ch/#!/artist/108