Josef Tschirky erhält einen Anerkennungspreis der St.Gallischen Kulturstiftung für sein Lebenswerk. Geschichte und Tradition sind fundamentale Werte, die er als Lehrer in der Jugendarbeit, als Redaktor im Radio und in den geschriebenen Medien engagiert den Menschen im Sarganserland im wahrsten Sinne des Wortes dem Herzen näher bringt.
Seit 1978 betreut Josef Tschirky als Redaktor die Kulturhistorische Zeitschrift „Terraplana“ und ergänzt mit eigenem Schreiben und Forschen die Geschichts- und Sagenwelt der Region in dem Sinne „Nur wer die Heimat kennt, fühlt sich mit ihr verbunden und hat eine echte, innere Beziehung zu ihr“ (Josef Tschirky). Seine geografische, kulturelle und historische Heimat ist die vielfältige Landschaft zwischen Walensee und Tamina. Die von Josef Tschirky vermittelte Botschaft an die Menschen in dieser Region ist Verantwortung für die Zukunft im vergänglichen Fluss der Zeit.
Lieber Josef Tschirky
Sehr geehrte Damen und Herren
Die älteste Anekdote aus dem Sarganserland erinnert an den Streit zwischen den Äbten von Pfäfers und St. Gallen am Hofe Ottos I. Auf der Suche nach ihrem Recht wandten sich die beiden Klosterherren an den Kaiser. Dabei scheint es dem Abt von Pfäfers gelungen zu sein, das Gericht durch Spottgedichte auf seinen Widersacher zu erheitern und amüsieren. Der Abt von St. Gallen geriet darüber in Zorn und ohrfeigte seinen Mitbruder…
In diesem historischen Abriss treten Charakterzüge der Menschen einer Region zutage, die geprägt ist von Süd und Nord, von Nord und Süd, von Flüssen und Seen, von Tälern und Gebirgen. Die Menschen, die darin leben entsprechen der Landschaft: Über ihren erdverbundenen Witz können sie einer Landschaft im Süden des Kantons klar zugeordnet werden. Die Geschichte hat die Charakterzüge geprägt. Das Leben in diesem Süden, bestimmt Vergangenheit und Jetzt. Josef Tschirky ist ein Teil dieses Südens, eine Spur, die nach dem Süden führt.
Jeder braucht seinen Süden
Jeder kennt sie — Die Sehnsucht nach dem Süden — Die Sehnsucht nach dem Paradies.
Nicht Süden nach Längen- und Breitengrad zu messen.
Ein Süden zu messen mit Licht- und Wärmegraden der Seele.
Seine Dimensionen haben einen einzigen Massstab:
den der Begierde nach dem Hellen und Weiten,
den der Begierde nach Fortschritt der Seele.
Süden als Liebe — Liebe zu einer Frau,
Liebe zur Kunst,
Liebe zu sich selbst.
Dieser Süden braucht keine Fussnoten —
Schärft die Wahrnehmung,
lädt ein zum Denken,
macht Lust zum Philosophieren
oder einfach Lust auf die Kunst, zu Leben.
Und jeder hat seinen Süden —
Das Herzland, worin man sich geborgen fühlt, aufgehoben, beschützt,
in dem man nicht friert und vom Alltäglichen verschont bleibt —
Ein Land, ein Ort, ein Raum.
Süden in uns kann sein
ein Flecken Erde
die Welt eines Dichters
die Farben eines Malers
Musik, Gerüche und Geräusche
das Grosse oder Kleine
angekommen
angenommen
Vielleicht ist dieser Süden Liebe —
Liebe zur Heimat.
Josef Tschirky erhält diesen Anerkennungspreis für sein Lebenswerk. Geschichte und Tradition sind fundamentale Werte, die er als Lehrer in der Jugendarbeit, als Redaktor am Radio und in den geschriebenen Medien engagiert den Menschen der Region im wahrsten Sinne des Wortes dem Herzen näher gebracht hat und näher bringt. Seit 1978 betreut Josef Tschirky als Redaktor die kulturhistorische Zeitschrift „Terra Plana“ und ergänzt mit eigenem Schreiben und Forschen die Geschichts- und Sagenwelt dieses Südens. Josef Tschirky vermittelt eine Botschaft für die Menschen als Verantwortung für die Zukunft im vergänglichen Fluss der Zeit. Josef Tschirky ist eine Spur, die nach dem Süden führt.
http://www.sarganserlaender.ch/zeitungs-abo/terra-plana/